22.1.21

Nachruf auf Ralf Wackers

 


RALF P. WACKERS
8.6.1952, Krefeld,

bis 24.9.2020, Bonn

 


Die Nachricht vom Tod von Ralf Wackers traf die Bonner Irish-Folk-Szene sowie Team und Publikum von Folk im Feuerschlösschen in Bad Honnef hart. Wer ihn kannte, spürte seine Offenheit und Herzenswärme. Im Feuerschlösschen bediente er seit einigen Jahren oft das Mischpult und sorgte dafür, dass die jeweiligen Musiker mit ihren verschiedenen Stilen ihre Leistungen bestmöglich dem Publikum präsentieren konnten. Ralf Wackers hatte die Musik nicht nur in den Ohren, sondern quasi im Blut. Mit sechzehn Jahren brachte er sich autodidaktisch die sechs- und die zwölfsaitige akustische sowie die E-Gitarre, aber auch die Bluesharp bei und spielte in verschiedenen Rock- und Bluesbands. Die Bühnentechnik, das Mischen für Liveauftritte und Studioaufnahmen war ebenfalls schon früh sein zweites musikalisches Betätigungsfeld. Zehn Jahre lang war er technischer Leiter der Krefelder Rockinitiative. 1994 entdeckte er die traditionelle irische Musik für sich und fügte den von ihm beherrschten Instrumenten irische Bouzouki, Banjo, Cister, Bodhrán und Mandola hinzu und gründete sogar eine eigene Schule in Köln, um diese Instrumente auch anderen beizubringen. Daraus entstanden einige Bücher mit Tutorials in deutscher und englischer Sprache, um Kindern und Erwachsenen das Selbststudium etwa der Bouzouki oder der S-Guitar zu ermöglichen. Im Jahr 2000 gründete er mit seiner Lebensgefährtin Ellen D. Jeikner und anderen die Irish-Folk-Band Currach, mit der sie zwei Alben einspielten. Nun war es jedoch der Krebs, der sein eigenes Spiel spielte in völliger Dissonanz zu allem anderen. Diesem erlag Ralf Wackers nun nach einigen Jahren des Aufs und Abs. Doch wir wissen: Sie brauchten in Fiddler’s Green einen Tontechniker, Bouzoukilehrer und ein warmes Herz, damit auch dort die Töne stimmen.

Michael A. Schmiedel

(Zuerst veröffentlicht im Folker unter https://www.folker.de/Artikel.php?ausgabe=202005&art=Halbmast#16)